Wie das ISW erklärte, habe der investigative Journalist Christo Grozew Aufnahmen eines beschädigten Gleisabschnitts nahe Warschau veröffentlicht. Zu sehen sei ein „über das Gleis verlegtes Elektrokabel auf der Strecke nach Rzeszów“, einem wichtigen logistischen Knotenpunkt für westliche Militärhilfe an die Ukraine. Wie Grozew feststellte, sei das Kabel 300 Meter lang gewesen und habe zu einem nahegelegenen Parkplatz geführt, was einem Saboteur ermöglicht hätte, einen Sprengsatz aus der Ferne zu zünden.
Dem ISW zufolge bleibe unklar, ob der Vorfall auf der Strecke Warschau–Rzeszów mit der Beschädigung der Verbindung Warschau–Lublin zusammenhänge. Beide Linien würden jedoch den Transport westlicher Militärhilfe für die Ukraine unterstützen. Der Denkfabrik nach würden die Anschläge im Rahmen einer zunehmenden „Phase-Null“-Kampagne Russlands erfolgen. Sie ziele darauf ab, Europa zu destabilisieren, den Zusammenhalt der NATO zu untergraben und die politischen, informationellen und psychologischen Voraussetzungen für einen möglichen künftigen russischen Krieg gegen das Bündnis zu schaffen.
Polens Ministerpräsident Donald Tusk erklärte am Dienstag vor dem Parlament, die Behörden hätten zwei Ukrainer identifiziert, die im Auftrag des russischen Geheimdienstes für Sabotageakte am polnischen Bahnnetz verantwortlich seien. „Saboteure haben kürzlich mindestens zwei Abschnitte einer polnischen Bahnstrecke auf der Route in die Ukraine beschädigt“, hieß es. Die polnische Polizei teilte mit, ein Zugführer habe am Sonntagmorgen Beschädigungen an einem Abschnitt der Strecke Warschau–Lublin nahe dem Dorf Życzyn gemeldet.
PAP/understandingwar.org/ps